Über „Mach dich sichtbar“

Werbung

Die Idee

Werbung ist überall! Wir sehen sie im Fernsehen und auf Plakaten, hören sie im Radio und lesen sie in den Sozialen Medien. Werbung zeigt oft, wie bunt unsere Gesellschaft ist: Frauen, Männer, Kinder, Menschen aus verschiedenen Ländern, alte und junge Menschen, schlanke und dicke Menschen.

Aber eine Gruppe fehlt oft in der Werbung: Menschen mit Behinderungen. Der ORF möchte das ändern.

Warum sind so wenige Menschen mit Behinderungen in der Werbung? Das liegt oft an weniger Möglichkeiten für Menschen mit Behinderungen. Es liegt auch an den Rollen und an den Menschen, die die Rollen verteilen. Wenn man zum Beispiel in einem Film eine Figur spielt, nennt man das eine Rolle. Viele Rollenverteiler sehen die Behinderung und unterschätzen die Menschen. Das heißt, sie denken, dass die Menschen mit Behinderungen weniger können. Das wollen wir ändern.

Deshalb hat im Herbst 2024 die ORF-Initiative „Mach dich sichtbar“ stattgefunden. Es war ein Casting für Menschen mit Behinderungen. Bei diesem Casting konnten Menschen mit Behinderungen ihre Talente vor einer Jury zeigen. Die Jury hat dann 7 Talente ausgesucht, die in Werbe-Spots oder Werbe-Filmen auftreten sollen. Die Initiative soll die Gesellschaft inklusiver machen.

Die Namen der Teilnehmer werden in einer Daten-Bank gespeichert. In einer Daten-Bank werden Daten gesammelt. Menschen, die in der Werbung arbeiten, können in dieser Daten-Bank neue Gesichter für die Werbung finden.

Österreich hat 2008 die UN-Behindertenrechts-Konvention unterschrieben. Das bedeutet, dass alle Menschen überall dabei sein sollen. Also sollen auch Menschen mit Behinderungen überall dabei sein. Werbung soll alle Menschen und ihre Unterschiede zeigen. Der ORF gibt Menschen mit Behinderungen die Chance, ihre Talente zu zeigen.

Die Ziele

Werbung soll inklusiver werden. Dafür brauchen wir talentierte Darsteller mit sichtbaren Behinderungen. Der ORF und Werbe-Agenturen sollen diese Menschen sichtbar machen.

Der ORF hat ein Casting gemacht, um Darsteller mit Behinderungen zu finden. Diese Darsteller sollen in Werbe-Spots gefilmt werden.

Es gibt eine Daten-Bank mit den Teilnehmern vom Casting, die Werbe-Agenturen nutzen können.

Die Besten vom „Mach dich sichtbar“-Casting

Im Herbst 2024 haben 25 Menschen mit Behinderungen am Casting „Mach dich sichtbar“ im ORF teilgenommen. 7 Talente wurden ausgewählt, um in Werbe-Spots oder Filmen mitzumachen:

Anja Burghardt (geb. 1994) ist gehörlos und übersetzt Musik und Poesie in Österreichische Gebärdensprache. Gebärdensprache nutzen zum Beispiel gehörlose Menschen. Gebärdensprache spricht man mit den Händen.

Martin Hörz-Weber (geb. 1991) sitzt im Rollstuhl und unterrichtet barrierefreies Yoga. Barrierefrei bedeutet, dass etwas leicht für alle Menschen zugänglich ist.

Veronika Kerschbaum (geb. 1947) hat eine Sehbehinderung und leitet eine Theatergruppe.

Maryia Menner (geb. 1981) ist gehörlos und arbeitet als Schauspielerin.

David Obermaier (geb. 1997) ist gehörlos und macht eigene Musik.

Jasmin Plank (geb. 1988) benutzt einen Rollstuhl und ist Profi-Kletterin.

Alexander Suppan (geb. 1993) sitzt im Rollstuhl und schreibt eigene Lieder und macht Musik.

Die 7 „Besten“ vom Casting und alle anderen Teilnehmer vom Casting wurden in eine Daten-Bank aufgenommen. Werbe-Agenturen können so mit den Teilnehmern vom Casting Kontakt aufnehmen.

Die Ergebnisse vom Casting

Die Teilnehmer vom Casting haben schon viele Auftritte im Fernsehen bekommen.

Martin Hörz-Weber hat eine Rolle in der neuen Staffel „School of Champions“ bekommen. „School of Champions“ ist eine Serie im ORF. Die Serie läuft 2026 im Fernsehen.

Seit Jänner 2025 ist Antonia Bögner jeden Tag in der Einleitung zur Sendung „Studio 2“ zu sehen. „Studio 2“ ist eine Sendung auf ORF 2. Sie läuft jeden Tag um 17:30 Uhr.

Bei der „Licht ins Dunkel“-Gala 2024 waren Teilnehmer vom Casting eingeladen. „Licht ins Dunkel“ ist ein Verein vom ORF, der sich für Menschen mit Behinderungen einsetzt. Johann Lechner ist gemeinsam mit dem Sänger Vincent Bueno aufgetreten. Johann Lechner sitzt im Rollstuhl und spielt Saxophon. Ein Saxophon ist ein Blas-Instrument. Anja Burghardt ist gehörlos und hat ein Lied in Österreichische Gebärdensprache übersetzt. Alexander Suppan benutzt den Rollstuhl und ist mit seiner Band „Seidenschwanz“ aufgetreten.

Am 3. Dezember 2024 war Veronika Kerschbaum zu Gast in der Sendung „Aktuell nach eins“. Für die Zukunft wünscht sie sich eine kleine Rolle in einem Film. Die Schauspielerin setzt sich für Inklusion in Kunst und Kultur ein.

Am 13. Dezember 2024 war Alexander Suppan in der Sendung „Guten Morgen Österreich“ eingeladen. Er möchte, dass Menschen mit Behinderungen mehr gesehen werden. Deswegen hat er beim Casting „Mach dich sichtbar“ mitgemacht. Er wünscht sich eine Rolle in einem Werbe-Spot.

Barriere-Freiheit und Inklusion im ORF

Zwei Millionen Menschen in Österreich haben eine Behinderung oder Einschränkung beim Hören, Sehen oder Verstehen. Die Abteilung Barriere-Freiheit und Inklusion im ORF schaut darauf, dass alle Menschen mit Behinderungen die Medien verstehen können. Das ist wichtig für den ORF. Der ORF möchte für alle Menschen im Land da sein.

Der ORF produziert am Tag 70 Stunden Fernsehen mit Untertitel für Hörgeschädigte.

Außerdem gibt es Sendungen mit Audio-Deskription, das heißt, für Blinde und Menschen mit Sehbehinderungen wird beschrieben, was auf dem Bildschirm passiert.

Es gibt auch Sendungen in Österreichischer Gebärdensprache.

Es gibt auch Nachrichten in Einfacher Sprache.  

Dem ORF ist es wichtig, dass Menschen mit Behinderungen an der Gesellschaft teilhaben können. Sie sollen im ORF und in den Programmen auch gesehen werden.

Mehr Informationen dazu findest du hier: Barrierefreiheit

Aktionsplan in Einfacher Sprache